Manchmal stolpere ich über einen Informationsschnipsel, der meine Phantasie anregt und mich nicht mehr loslässt.
So geschehen im vergangenen Sommer, als ich in einem Segelvideo auf YouTube über die Strandung des sowjetischen U-Bootes S-363 der Whiskey-Klasse am 27. Oktober 1981 auf einer Schäre (ergo: Whiskey-on-the-Rocks) in der Nähe von Karlskrona erfuhr. Ganz dunkel konnte ich mich an diesen Vorfall erinnern. Aber dann habe ich recherchiert und festgestellt, dass in den Zeiten des Kalten Krieges eine ganze Reihe solcher Provokationen gab. Eine irre Geschichte.
Und ich habe zu meiner nicht geringen Überraschung festgestellt, dass dieser Stoff bereits von einem nicht ganz unbekannten Autor :-) verarbeitet wurde: Henning Mankell: Der Feind im Schatten. Also ab in die Buchhandlung, kaufen, lesen. Interessante und gute Geschichte und ein Kommissar Wallander, der sich neben der Lösung eines Falles aus dem Kalten Krieg mit einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung, der Vergänglichkeit des Lebens und dem eigenen Tod auseinandersetzen muß.
Aber was macht das nun mit meiner schönen Idee? Ich kann ja wohl schlecht gegen Henning Mankell anschreiben!
Nun ja, zunächst einmal habe ich weiter an meiner Idee gefeilt und dabei festgestellt, dass sie sich völlig anders entwickelt als die des großen Vorbilds. Und inzwischen benötige ich diesen "Spark", den zündenden Gedanken gar nicht mehr. Er wird in der Erzählung höchstens noch eine Randnotiz sein. Ich bin froh, dass ich bei dem Hinweis auf Henning Mankell nicht gleich aufgeben habe, sondern meine eigene Erzählung völlig unabhängig davon weiter entwickelt habe.
Und mit dieser Erkenntnis setze ich mich dann wieder an den Schreibtisch und arbeite an meinen Werken.
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