„Was nicht gut im Ohr klingt, ist auch inhaltlich mangelhaft.“ So steht es in Michael Köhlmeiers sehr lesenswertem Buch „Idylle mit ertrinkendem Hund“. Darin empfiehlt ein Lektor seinen Autoren den eigenen Text zumindest in strittigen Passagen laut vorzulesen, um stilistisch schwierige Passagen zu erkennen.
Ich habe mir diese Anregung zu Herzen genommen und ausprobiert. Man kann das sicherlich auch auf einem normalen Smartphone aufnehmen, aber mir schien das zu wenig professionell. Also habe ich ein ordentliches Mikrofon und einen vernünftigen Kopfhörer angeschafft und mir eine entsprechende Software gekauft. Zugegeben , der Anfang war etwas hakelig, das Einarbeiten in die Software war nicht ganz einfach, aber mit einigen Tutorials auf Youtube hat es dann doch ganz gut geklappt und mit der nachträglichen Bearbeitung klang es zwar nicht wie ein Hörbuch, aber es war schon ganz gut.
Und dann ging es ans Lesen. Und siehe da, es hilft. Bereits beim lauten Lesen fielen mir Worte, Passagen oder Satzkonstruktionen auf, die irgendwie nicht flüssig wirkten, oder einen ganz anderen Eindruck vermittelten als ursprünglich geplant. Noch eindrücklicher war es das Gelesene über die Kopfhörer in der Abgeschiedenheit des eigenen Kopfes anzuhören. Kopfkino pur.
Zugegeben, es ist ein ziemlicher Aufwand, aber für mich scheint es eine gute Methode zu sein, die Qualität des Geschriebenen zu überprüfen.
Und mit dieser Erkenntnis setze ich mich dann wieder an den Schreibtisch und arbeite an meinen Werken.
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